Es war vorauszusehen: Gerätehersteller und Händler haben
„Urban Gardener“ (wobei noch darüber zu diskutieren wäre, wer das eigentlich
ist) als neue Kundschaft entdeckt. Die Hersteller und Verkäufer von
Gartenzubehör wittern einen neuen Absatzmarkt für Motor- und Akkukleingeräte,
für Pflanzbehälter, Hochbeete, Erden, Dünger usw. Ein Ärgernis sind vor allem
die Elektrokleingeräte – die Rasentrimmer, Heckenscheren, ja, sogar
Gartenscheren und Laubsauger. Das braucht man nach meiner Einschätzung alles nicht. Eine gute (!!!)
Gartenschere genügt.
In der Frankfurter Allgemeine stand kürzlich sogar ein
Artikel „Bosch entdeckt den urbanen Kleingärtner“. Der Autor verglich völlig
unreflektiert technische Details von Elektro-Kleingeräten, ohne auch nur auf
den Aspekt Ressourcenschonung einzugehen. Kaum zu glauben! Die Herstellung und
der Gebrauch dieser Geräte verschluckt nun einmal Rohstoffe und Energie. Wollen
wir für solchen überflüssigen Schnickschnack unsere Landschaft mit Riesentürmen
für die Windkraftanlagen verschandeln lassen??
So wird die Intention der Urban Gardener, die wahrscheinlich
eher ressourcenschonende Selbstversorgung und eben nicht das Kaufen von
Stromverschwendern im Sinn hatten und einen Gegenentwurf zum herkömmlichen
Wirtschaften verwirklichen wollten, ins Gegenteil umgekehrt.